„Wir haben in den sozialen Medien den Grundstein für eine Marke gelegt, ohne es wirklich zu planen.“ Lisa Bayer-Eynck Besonders stolz sind Lisa und Max darauf, dass sich das Kawents- mann-Marketing auch positiv auf die Mitarbeitergewinnung aus- wirkt. Den oft beklagten Fachkräftemangel kennen sie nicht. „Die Leute nehmen in den sozialen Medien wahr, was wir machen und was für eine Kultur wir haben“, erzählt Max. Ich glaube, das ist auch eine große Chance für andere Handwerksunternehmen.“ Kawentsmann ist keine klassische Tischlerei. „Wir sind eher ein Zusammenschluss von coolen Leuten, die unterschied- lichste Projekte umsetzen“, beschreibt das Unternehmen, das im Möbel bau und Innenausbau breit aufgestellt ist. Vom Finanzdienst- leister über Gastro, Automobil- und Einzelhandel bis hin zu Fashion reicht die Kundenpalette. Was das Team für seine Projekte braucht – Stahl, Holz, Glas, Beton, Keramik –, verarbeitet es selbst. Neben den „Kawentsmann-Klassikern“ wie dem erwähnten Panibengel sind viele Produkte komplett individuell konzipiert – etwa der Besprechungstisch aus 400 Jahre alter Eiche, den das Team für die Münsteraner Basketballer gebaut hat. Max ist Zimmermann mit Meisterbrief, hat unter anderem ein Jahr in Vancouver gearbeitet, nebenbei aber immer auch getischlert. Anschließend hat er fünf Jahre studiert, seinen Master in Gebäude- technik gemacht und noch während des Studiums seine Firma gegründet. In einer Zeit, in der die allermeisten Handwerksunter- nehmen übernommen und nicht neu gegründet werden, ist das schon etwas Besonderes. In der Werkstatt und im „Kawentshaus“ in der Münsteraner Marievengasse treffen wir einen Teil des 14-köpfigen Kawents- mann-Teams. Tiaan, Lutz, Billi, Anton, Robin, Heinrich, Luc und Jason, die Jungs fürs Handwerkliche. Aber auch Siri, die erste weibliche Auszubildende, die sich außer Holz auch für die Social-Media-Arbeit interessiert. Das ist im Moment vor allem der Bereich von Lisa, die dabei von ihrer Schwester Greta unter- stützt wird. Mehr als 20.000 Follower hat der Instagram-Kanal von Kawentsmann inzwischen. „Sich immer neuen Content ein- fallen zu lassen und täglich Kommentare zu beantworten, das ist bei uns schon eine Vollzeitstelle“, erzählt Max. Um das Schreiben des Kawentsmann-Blogs, die Pflege der Website und des Onlineshops kümmert sich Hannah. Auch dass es inzwischen eine festangestellte Designerin namens Christin gibt, gehört irgendwie ins Marketingkonzept von Lisa und Max. Christin berät Kunden in der Planung, entwirft Farbkonzepte und Materialcollagen, entwickelt Kleinmöbelserien via 3D-Software und gestaltet Innenräume – wenn gewünscht, bis zum letzten Deko element. 20